Die Zeiten des Minimalismus und der Bequemlichkeit sind nun offiziell vorbei. Ab jetzt darf wieder dick aufgetragen werden: Der Maximalismus ist wieder zurück! Das dürfte vor allem diejenigen freuen, die schon immer auf ausgefallene Silhouetten, extravagante Materialmixe und Muster gesetzt haben. Aber auch für Anhänger*innen des Minimalismus bietet der Trend so einiges an spannenden Outfit-Möglichkeiten.
Was es genau mit dem Maximalismus-Trend auf sich hat und wie du ihn gekonnt in deine Outfits mit einbauen kannst, erklären wir dir bei ModeExpertise.
Minimalismus vs. Maximalismus – was hat sich eigentlich verändert?
Noch vor einigen Monaten herrschte auf den Laufstegen und in den Kleiderschränken der Welt das Gebot des Minimalismus. Das hieß: Einfache Silhouetten, bequeme Stoffe und wenig Chi-Chi. Die Bequemlichkeit stand bei wirklich allen Aspekten des Outfits im Vordergrund. Vor allem der Streetwear- und Athleisure-Trend symbolisieren den Minimalismus in der Modewelt am besten.
Allerdings setzen Designer*innen nun wieder vermehrt auf voluminöse Silhouetten, wilde Materialmixe, große Logoprints und auffällige Applikationen. Es geht ums Auffallen, um das zur Schau stellen des eigenen Hedonismus und das Abwenden vom Gemütlichkeitsparadigma. Viele gehen davon aus, dass die Trendwende mit anderen gesellschaftlichen Themen einhergeht. So wird im Rahmen der Klimakrise vor allem Verzicht und bewusster Konsum gepredigt. Die Modewelt hat sich allerdings immer gegen gesellschaftliche Konventionen gerichtet und so Trends geschaffen. So ist es nicht verwunderlich, dass davon ausgegangen wird, dass der neue Maximalismus-Trend so entstanden ist.
Wann ist ein Kleidungsstück maximalistisch?
Kleidungsstücke sind dann maximalistisch, wenn alles an ihnen etwas drüber ist. Deswegen solltest du dich beim Kauf immer fragen: “Kann man noch eine Schippe draufsetzen?” Wenn deine Antwort ja ist, ist es nicht maximalistisch.
Um dir die Orientierung zu erleichtern, erfährst du hier, wo Designer*innen gerne etwas dicker auftragen:
- Die Silhouette: Puffärmel, breite Schultern, ausgestellte Röcke – all das sind maximalistische Silhouetten. Wichtig ist allerdings, dass es wirklich übertrieben ist. Maximalisten können nichts mit kleinen und zarten Puffärmelchen anfangen, sondern wollen Volumen, Volumen und noch mehr Volumen!
- Der Materialmix: Kleidungsstücke, die aus einem Material gefertigt sind, sehen zwar gut aus, sind aber definitiv nicht maximalistisch. Beim Maximalismus wird auf wilde Mischungen gesetzt. Ein Teil aus Brokat und Organza kommt den ganzen schon näher. Wer noch eine Schippe draufsetzen möchte, sollte auch nach Lederapplikationen Ausschau halten.
- Muster: Muster sind ausschlaggebend für den Maximalismus. Sie sollten möglichst großflächig und auffällig sein. Animalprints sind ein guter Anfang. Aber auch große Logoprints sorgen für die nötige Extravaganz.
- Farben: Die Zeiten der beigen, weißen und schwarzen Kleidung sind vorbei. Wer dem Maximalismus gerecht werden möchte, der setzt auf bunte und grelle Farben. Am besten kommen sie rüber, wenn sie mit anderen Farben kombiniert werden.
- Applikationen: Ein nettes Schleifchen, ein paar Pailletten und vielleicht auch romantische Rüschen – das kennen wir bereits. Maximalistisch wird es erst mit vielen großen Schleifen, überdimensionalen Rüschen und vielen Pailletten. Je mehr Applikationen vorhanden sind, desto besser!
Maximalismus im Alltag – so geht’s
Zugegeben: der Maximalismus erscheint nicht sehr alltagstauglich. Dennoch ist es möglich ein alltagstaugliches und vor allem maximalistisches Outfit zu kreieren. Wichtig dabei ist, dass du auf Statement-Pieces setzt. Das kann ein Blazer mit ausgestellten Schultern sein, eine Bluse mit Puffärmeln aus Organza oder ein bunter Pelzmantel. Die Möglichkeiten sind eigentlich endlos. Achte beim Styling deines Statement-Pieces darauf, den Rest des Outfits etwas zurückhaltender zu gestalten. Den Blazer kannst du zum Beispiel mit einem Gürtel an der Taille zusammenbinden und dazu eine Boyfriend-Jeans tragen. Die auffällige Silhouette bleibt erhalten und du stehst somit garantiert im Mittelpunkt. Einen auffälligen Pelzmantel kannst du mit einer schlichten Jeans und derben Biker-Boots in Szene setzen. Ein Shirt mit großflächigem Print vervollständigt den Look.
Die allerwichtigste Regel bleibt allerdings: HAVE FUN!